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Herbergsuche "Heute aktuell"

Ein Krippenspiel von Karin Kappel

Die Fernsehsprecherin
Die Fernsehsprecherin

Herbergsuche „Heute aktuell“

(Ein Krippenspiel mit viel Musik von Karin Kappel)

 

Bühne:

·      Rechts: Stall mit Heiliger Familie

·      Links: Eine Familie sitzt beim Fernseher, liest Zeitung und macht es sich gemütlich.

 

Erster Akt:

 

Sprecher: Grüß Gott, meine Damen und Herren. Herzlich willkommen bei „Heute aktuell“: Die Nachrichten: Kaiser Augustus ließ den Befehl ergehen, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. In Syrien wird diese Aufgabe Statthalter Quirinus übernehmen, er hat bereits veranlasst, dass jeder losziehen soll, um sich eintragen zu lassen.

 

(Da klopft es an der Tür.)

 

Wirtin: Wer ist denn das?

Wirt: Was weiß ich… schick sie weg, am Heiligen Abend will ich auch mal meine Ruhe haben.

 

(Sie geht zur Tür. Davor stehen ein Mann und eine Frau.)

 

Lied: „Wer klopfet an? (1. Strophe)

             W. Wer klopfet an?

             M. u J. Oh, zwei gar arme Leut.

             W. Was wollt Ihr dann?

             M. u J. Oh, gebt uns Herberg heut.

                         Oh, durch Gottes Lieb wir bitten, öffnet uns doch eurer Hütten.

             W.         Oh nein, oh nein!

             M. u J.  So lasset uns doch ein!

             W.         Es kann nicht sein.

             M. u J.  Wir wollen dankbar sein.

             W.         Nein, es kann einmal nicht sein, so geht nur fort, Ihr kommt nicht rein.

(Wirtin wirft die Tür zu, Mann und Frau bleiben ratlos stehen.)

 

Wirt: Und? Wer war´s?

Wirtin: Irgendwelche Leute aus Syrien. Ein Kopftuch hat sie aufgehabt! Ihr Statthalter hätte sie hergeschickt.

Wirt: Na, das tät ihm wohl so passen, dem Herrn Statthalter von Syrien, uns da einfach Leute herzuschicken. Die Balkanroute ist doch eh schon gesperrt. Die schicken wir gleich wieder zurück.

Wirtin: Ja, bevor sie womöglich gar noch um Asyl ansuchen!

 

(Die Engel kommen zu der syrischen Familie.)

Engel des Herrn: Lied „Vom Himmel hoch (1. Strophe)

Vom Himmel hoch da komm ich her.

Ich bring euch gute neue Mär,

der guten Mär bring ich so viel,

davon ich singen und sagen will.

Engelschor: Lied „Kommet, Ihr Hirten“ (1. Strophe)

Kommet, Ihr Hirten, Ihr Männer und Frauen!

Kommet das liebliche Kindlein zu schauen!

Christus, der Herr ist heute geboren,

den Gott zum Heiland euch hat erkoren.

Fürchtet euch nicht!

 

(Sie folgen den Engeln zum Stall und nehmen dort Platz.)

 

Sprecher: So folgte die Familie aus Syrien den Engeln zum Stall, in dem Josef, Maria und das Jesuskind schon waren. Und es war noch genug Platz für alle da.

 

Zweiter Akt:

 

(Wieder klopft es an der Tür)

 

Wirt: Ja, das darf doch nicht wahr sein!!! Was ist denn da heut los?

Wirtin (seufzt): In Gottes Namen, ich gehe halt noch einmal zur Tür.

 

(Es steht ein alter Mann davor und eine schwangere Frau.)

 

Lied: Wer klopfet an (1. Strophe)

(Wirtin wirft die Tür zu, Mann und Frau bleiben ratlos stehen.)

 

Wirt: Und???

Wirtin: Diesmal waren es eine schwangere Frau und ein alter Mann. Obdachlose.

Wirt: Na, die hätten uns grad noch gefehlt! Wenn du die mal im Haus hast, bringst du sie nie mehr raus.

Wirtin: Und Geld hatten sie auch keines dabei.

Wirt: Aha! Arbeitslos auch noch.

Wirtin: Und stell dir vor, das Kind käme heute Nacht zur Welt… Dann müssen wir womöglich auch noch Unterhalt zahlen.

Wirt: Alles denkbar bei der heutigen Rechtslage.

 

(Da kommen die Hirten herbei.)

Lied: Kommet, Ihr Hirten (2. Strophe)

Lasset uns sehen in Bethlehems Stall,

was uns verheißen der himmlische Schall.

Was wir dort finden, lasset uns künden!

Lasset uns preisen in frommen Weisen: Halleluja!

 

(Mann und Frau folgen den Hirten.)

 

Sprecher: Und so folgten der alte Mann und die schwangere Frau den Hirten zum Stall, wo Josef, Maria, das Jesuskind und die anderen schon waren. Und es war noch immer genug Platz für alle da.

 

Dritter Akt:

 

(Ein drittes Mal klopft es an der Tür.)

 

Wirt: Himmel Herrgott! Ist denn da heute nie eine Ruhe?

Wirtin: Ich geh schon.

 

(Farbige Menschen stehen vor der Tür.)

 

Lied: „Wer klopfet an?“ (1. Strophe)

(Wirtin wirft die Tür zu. Die Fremden bleiben ratlos stehen.)

 

Wirt (gelangweilt): Und, wer war es diesmal?

Wirtin: Afrikaner. Einer dunkler als der andere.

Wirt: Na, da haben wir´s. Weil die Mittelmeerroute noch offen ist.

Wirtin: Die ist ja auch viel zu gefährlich, da ertrinken doch so viele. Richtig verantwortungslos ist das.

Wirt: Was die bloß alle in Europa wollen?

 

(Da kommen die Heiligen 3 Könige mit dem Sternträger herbei.)

Lied: „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ (1. Strophe)

Es ist für uns eine Zeit angekommen, sie bringt uns eine große Freud.

Unser Heiland, Jesus Christ, der für uns Mensch geworden ist.

 

Wirt: Sag einmal, warum ist es heute Nacht plötzlich so hell da draußen? Da kann man ja gar nicht einschlafen.

Wirtin (geht zum Fenster): Da sind ganz viele Leute und die gehen hinter einem Stern her. Was haben die wohl vor?

Wirt: Jetzt machst du mich auch neugierig. Komm, wir gehen schauen.

Wirtin: Ja, da gehen wir mit!

Wirt: Und vergiss dein Kopftuch nicht! Es ist kalt draußen heut Nacht.

 

Lied: „Es ist für uns eine Zeit angekommen“ (2. Strophe)

Vom Morgenlande drei Könige kamen, ein Stern führt sie gen Bethlehem.

Myrrhe, Weihrauch und auch Gold brachten sie dem Kindlein hold.

 

Sprecher: So kamen sie zum Stall, wo Josef, Maria, das Jesuskind und all die anderen schon waren. Und es war noch immer genug Platz für alle da. Gemeinsam mit den Engeln lobten und priesen sie Gott:

 

Lied: „Ehre sei Gott in der Höhe“ (aus der Terzenmesse, Florian Michlbauer)

Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden den Menschen seiner Gnade!

Ehre sei Gott, wir loben dich!

Ehre sei Gott, wir preisen dich!

Und Frieden den Menschen hier auf Erden.

Friedenslied (Karin Kappel)

Weiße, schwarze, gelbe Menschen gibt es auf der schönen Welt.

Jeder steht auf unsere Seite, der wie wir zum Frieden hält.

Lasst uns tanzen Hand in Hand, schließen wir ein Freundschaftsband.

Bub und Mädchen, groß und klein, tretet für den Frieden ein!

 

Nicht in jedem Land ist Frieden und wir finden das nicht schön.

Darum halten wir zusammen, wollen niemand weinen sehen.

Unternehmen wir doch was, Kriege führen macht keinen Spaß.

Alle Menschen, groß und klein, tretet für den Frieden ein!

 

- Ende -

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